Meinem Stern folgen
Manchmal sehe ich ihn, meinen Stern.
Er zeigt mir den Weg, meinen Weg,
hin zu dem Ziel, das ich mir ersehne.
Alles ist taghell und klar im Licht
meines Sterns.
Auch das Gold sehe ich,
das ich zu verschenken habe,
gesammelt in meinen Händen
und in meinem Herzen,
und die bittere Myrrhe des Schmerzes,
die sich gehäuft auf meinen Schultern
über die Jahre,
aber auch den leichten,
wohlduftenden Weihrauch
der Träume,
der ungebrochenen Hoffnung,
der Sehnsucht, die mich nie
ganz verlässt.
Manchmal sehe ich ihn,
meinen Stern, meinen Weg.
Und ich höre auf zu denken
und zu planen,
mache mich auf und folge.
Inge Müller