Vom Patenamt
Kein Kind soll allein in sein Leben hineinwachsen. Es hat Eltern. Und es stehen
Menschen zu ihm, die es lieben und begleiten. Dazu gehören auch die Paten.
Pate zu werden, „pater spiritualis“, bedeutet dem Wortsinn nach, dem Täufling
ein „geistlicher Vater“ bzw. eine „geistliche Mutter“ zu sein. Paten sind Zeugen
der Taufhandlung. Zugleich erklären sie sich während der Taufe in der Kirche
bereit, mit Gottes Hilfe für das geistige Wohl des Kindes mitzusorgen und die
Eltern bei der christlichen Erziehung zu unterstützen. Das ist ein hoher Anspruch.
Was aber kann es konkret bedeuten?
Es kommt auf die Beziehung an. Kleine Geschenke zeigen: Ich denke an dich. Ich
habe dich lieb! Später kann man gemeinsame Ausflüge unternehmen oder ins
Theater gehen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
In Gesprächen und Begegnungen äußert sich mein Glaube. Ich komme gar nicht
umhin, wenn ich mit meinem Patenkind über seine Träume und Pläne nachdenke.
Wer, wenn nicht Eltern, Großeltern und Paten können den Kindern zeigen, was es
heißt, zu glauben und in der Kirche eine geistige Heimat zu finden.
Manchmal sind uns die Hände gebunden. Auch wenn ich als Pate nicht in ständiger
Nähe zu meinem Patenkind bin, kann ich es in Gedanken begleiten.
Vergessen wir dabei nicht das Gebet. Von jedem Ort der Welt aus kann ich Gottes
Segen erbitten.
Bettine Reichelt / Paul Gerlach
Gebet für ein Patenkind
Herr, ich denke an die Taufe meines Patenkindes
und an meine eigene Taufe.
Ich danke dir für dieses Zeichen der Liebe.
Es hat mich mit dir und meinem Patenkind näher verbunden.
Ich bitte dich, behüte mein Patenkind in den Gefahren des Lebens.
Umgib es mit deiner und unserer Liebe.
Lass es aufwachsen in Geborgenheit, Frieden und Freiheit,
damit es seine Gaben entfalten kann.
Öffne mir einen Zugang zu seinem Herzen
und führe uns alle zu einem festeren Glauben an dich. Amen.