Ein Lied vom Denken und Danken
Ich hab die Faser nicht gesponnen,
die Stoffe nicht gewebt,
die ich am Leibe trage,
ich habe nicht die Schuhe,
die Schritte nur gemacht.
Ich habe nicht gelernt zu schlachten,
zu pflügen und zu säen
und bin doch nicht verhungert,
ich kann nicht Trauben keltern
und trinke doch den Wein.
Ich hab die Städte nicht entworfen,
die Häuser nicht gebaut,
und doch hab ich zu wohnen,
ich kann nicht Ziegel brennen
und doch schützt mich ein Dach.
Wer mich ansieht, sieht viele andere nicht,
die mich ernährt, gelehrt, gekleidet haben,
die mich geliebt, gepflegt, gefördert haben.
Mit jedem Schritt gehn viele Schritte mit.
Mit jedem Dank gehn viel Gedanken mit.
Arnim Juhre