Ich singe dir mit Herz und Mund
Ich singe dir mit Herz und Mund, Herr, meines Herzens Lust;
ich sing und mach auf Erden kund, was mir von dir bewußt.
Ich weiß, daß du der Brunn der Gnad und ewge Quelle bist,
daraus uns allen früh und spat viel Heil und Gutes fließt.
Was sind wir doch? Was haben wir auf dieser ganzen Erd,
das uns, o Vater, nicht von dir allein gegeben werd?
Wer hat das schöne Himmelszelt hoch über uns gesetzt?
Wer ist es, der uns unser Feld mit Tau und Regen netzt?
Wer wärmet uns in Kält und Frost? Wer schützt uns vor dem Wind?
Wer macht es, daß man Öl und Most zu seinen Zeiten find’t?
Wer gibt uns Leben und Geblüt? Wer hält mit seiner Hand
den güldnen, werten, edlen Fried in unserm Vaterland?
Ach Herr, mein Gott, das kommt von dir, du, du mußt alles tun,
du hältst die Wach an unsrer Tür und läßt uns sicher ruhn.
Wohlauf, mein Herze, sing und spring und habe guten Mut!
Dein Gott, der Ursprung aller Ding, ist selbst und bleibt dein Gut.
Er hat noch niemals was versehn in seinem Regiment,
nein, was er tut und läßt geschehn, das nimmt ein gutes End.
Paul Gerhardt