Begrüße was dich freut im Leben
Vergiss was weniger gelang
Viel Gutes wurde dir gegeben
Nimm alles an und sage Dank

Doris Bewernitz

Rückenwind

Jeder Tag ist ein Geschenk, ein Glücksfall. Selbst wenn nicht jeder
Tag gut ist – es gibt doch jeden Tag etwas Gutes, das ich aufhebe
in meiner Erinnerung. Das Licht des frühen Morgens. Das Frühstück,
das ich genieße. Die Anwesenheit von Menschen, die mir zugeneigt
sind. Eine Musik, die mich glücklich macht.
Jeden Tag eine frische Brise Rückenwind!

Klaus Nagorni

Gesegnet sei dein Weg

Gesegnet sei dein Weg
über Straßen und Steg.
Im Frieden Gottes du fahr,
der Heilig Geist dich bewahr.

Gott halte über dir die Hände,
alles Übel von dir wende.
Der Engel Gottes dich geleite,
er steh’ dir allezeit zur Seite.

Der Mond und die Sonne
leuchten dir mit Wonne,
daß alle Menschen gern dich sehen.
Alles Liebe möge dir geschehen!

Tobias-Segen, 13. Jhd.

Gib dem Himmel
Dein Glück in die Hände.
Alles geht weiter,
Sei heiter,
Sei heiter!

Mascha Kaléko

Was hilft mir?

Geduld. Kleine Schritte …
Sich sagen: „Im Moment ist es ganz schlecht … aber bewege dich.
Gib nicht auf. Lass es auch sein, geh auch weg, aber komm’ wieder.
Komme wieder! Gib nicht auf! Mach ganz kleine Bewegungen, bis
es wieder in Fluss kommt.“
Das ist das, was ich gelernt habe.

Bruno Ganz

Zusammenhalten

Zusammenstehen,
zusammen gehen
durch alle Jahreszeiten des Lebens,
durch gute und schlechte Zeiten,
in Jugend und Alter,
in Gesundheit und Krankheit
zueinander halten,
den anderen lieben und schätzen,
sich an ihm freuen,
von ihm lernen,
seine Schwächen mit Nachsicht ertragen,
ihn ermutigen und stützen,
zusammengehören,
zusammenhalten.

Ute Latendorf

Geben und Nehmen

Ich wünsche dir das Glück,
geben zu können,
in den Zeiten,
da deine Vorratskammern gefüllt sind
mit Kraft, Zeit oder Liebe.
Ich wünsche dir das Glück,
nehmen zu dürfen
in den Zeiten,
da du schwach bist,
arm oder bedürftig.
Ich wünsche dir,
dass du in deinem Leben
beides erfährst:
Das Glück zu geben und zu empfangen.

Tina Willms

Lebensschule Garten

„Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten.“ (R. Tagore)
Was ist so weise daran, in den Garten zu gehen? Was kann man dort sehen
und erfahren? Vielleicht zuerst einmal, dass es schön ist, dass es wohl tut,
sich in einem Garten aufzuhalten, darin zu arbeiten, zu sitzen, spazieren
zu gehen, ihn zu bestaunen. In einem Garten kommen die Geschenke der
Natur und menschlichen Arbeit zusammen.
Wir verstehen, erfühlen und erspüren etwas vom Geheimnis des Lebens.
Der Garten ist durchaus eine Lebensschule. Hier ereignet sich das „Stirb
und Werde“, hier ist die Kraft zu erleben, die in dem Kleinen liegt, das groß
wird. Wer selber gärtnert, wirkt daran mit und lernt, dass er Leben und
Wachsen nicht machen kann, aber sehr wohl behindern oder begünstigen.

Maria Meesters

Wie wird das Wetter?

»Wie wird das Wetter heute?« fragt ein Wanderer den Schäfer.
»So wie ich es gern habe.«
»Woher weißt du, dass das Wetter so sein wird, wie du es liebst?«
»Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich nicht immer das bekommen
kann, was ich gern möchte. Also habe ich gelernt, immer das zu mögen,
was ich bekomme. Deshalb bin ich ganz sicher: Das Wetter wird heute
so sein, wie ich es mag.«

Indische Weisheitsgeschichte

Und Heimat ist doch überall,
wo man sich damit segnet,
dass man, für Augenblicke nur,
sich endlich selbst begegnet.

Konstantin Wecker